Schwangerschaftsvorsorge Plus

Abstrich auf Streptococcen Gruppe B (GBS):

Während der letzten zwei Jahrzehnte haben sich die Gruppe-B-streptococcen (GBS, St. agalactie) als eine bedeutenden Ursache von Erkrankungen und Sterbefällen bei Neugeborenen erwiesen. Die Keime können den unteren Verdauungstrakt besiedeln und sich in den Nieren- und Unterleibbereich ausbreiten. Bei 10 – 30 % der Schwangeren sind Scheide oder der Darmausgang mit GBS besiedelt. Die Organismen können neben Harnwegsinfektionen, Entzündung der Eihäute, der Gebärmutter sowie Sepsis („Blutvergiftung“) und in seltenen Fällen Hirnhautentzündung auslösen.

Eine Übertragung von GBS während der Wehen oder der Geburt kann zu einer massiven Infektion des Neugeborenen in den ersten Lebenstagen führen. Diese wird als früh einsetzende GBS-Infektion bezeichnet und ist in den USA für 1600 Erkrankungen und 80 Todesfälle in Jahr verantwortlich.

Die Kinder, die diese Infektion bekommen erkranken und sterben an Sepsis, Lungenentzündung oder Hirnhautentzündung.

Es ist in der Spätschwangerschaft möglich, durch einen Abstrich der Scheide, ggf. des Darmausganges, aus dem eine Kultur auf diese Bakterie angelegt wird, schon vorzeitig die Besiedlung der Geburtswege festzustellen, so dass mit dem Einsetzen der Wehen oder im Falle des vorzeitigen Blasensprunges eine prophylaktische Antibiotikagabe erfolgen kann.

Zur Zeit ist ein routinemäßiger Abstrich und Kultur auf GBS nicht Bestandteil des Mutterschafts-Vorsorgeprogrammes, sollten Sie aber diese Abklärung wünschen, kann dieser Abstrich bei Ihnen angefertigt werden. Dieser wird dann im Labor beurteilt. Die Kosten werden Ihnen nach GOÄ vom Labor in Rechnung gestellt.