Eine Erstinfektion mit dem Protoozon Toxoplasma goondi, die
im Verlauf der Schwangerschaft auftritt, kann Ihr Kind ernsthaft
schädigen. Es treten schwere Missbildungen mit Gehirnschäden
und Erblindung beim Ungeborenen auf.
In Deutschland haben ca. 45-50% der Frauen im gebärfähigen Alter
diese Erkrankung unbemerkt durchgemacht und sind daher geschützt.
Die Infektion kann durch den Verzehr vom nicht ausreichend
erhitzten Fleisch- oder Wurstwaren oder durch den Kontakt mit
Katzenkot übertragen werden. Sie sollten wissen, dass nur frisch
infizierte Katzen den Krankheitserreger ausscheiden können.
Durch den Kot anderer Tiere wie z.B. von Hunden, kann die Toxoplasmose
nicht auf den Menschen übertragen werden.
Wichtig ist, dass der Erreger im Katzenkot zuerst eine Reifungsphase
durchlaufen muss. Daher kann infizierter Katzenkot frühestens
zwei Tage nach dem Absetzen eine Infektionsgefahr darstellen.
Die frischen Ausscheidungen der eigenen Hauskatze sind für eine
schwangere Frau zunächst völlig ungefährlich.
Katzen können sich über andere Katzen, an Beutetieren (z.B.
an Mäusen) oder an rohen Fleisch- oder Wurstwaren anstecken.
Sie können daher eine Infektion Ihrer Hauskatze verhindern,
indem Sie das Tier in der Wohnung halten und nur erhitztes Dosen-
bzw. Trockenfutter verwenden.
Das können Sie gegen die Infektionsgefahr tun:
- Nur gekochte oder gebratene Fleisch- oder Wurstwaren essen!
- Gemüse, Salat und Früchte vor dem Essen gut waschen!
- Hände mit Seife waschen – besonders wichtig nach Gartenarbeit,
nach der Küchenarbeit, vor dem Essen!
Wenn Sie eine Katze halten:
Sie brauchen Sich von Ihrer Katze nicht trennen wenn Sie folgendes
beachten:
- Verwenden Sie Dosen oder Trockenfutter!
- Halten Sie Ihre Katze in der Wohnung!
- Lassen Sie den Kotkasten täglich von einer anderen Person
mit heißem Wasser (über 70°C) reinigen!
Auch wenn das Infektionsrisiko höchstens 1% beträgt, kann man
leider nicht völlig ausschließen, dass Sie sich vielleicht im
Laufe Ihrer Schwangerschaft anstecken! Die rechtzeitige Therapie,
vorausgesetzt, man entdeckt die erfolgte Infektion rechzeitig,
verhindert die Erkrankung des ungeborenen Kindes.
Bei Ihnen könnte sich der Erkrankungsbeginn als grippaler Infekt
mit Fieber und Gliederschmerzen, Lymphknoten Schwellungen und
Ausschlag zeigen. Nachdem Ihr Immunitätszustand am Anfang der
Schwangerschaft durch einen Bluttest geklärt wurde, könnte dann
durch eine erneute Kontrolle die Krankheit sehr rasch diagnostiziert
werden.
Deswegen ist es wichtig Ihr Toxoplasmose Ig G - Antikörpertiter
zu kennen.
Fällt die Antikörperbestimmung negativ aus, sollten Sie die
oben genannten Empfehlungen befolgen und die Bestimmung im Abstand
von 10 bis 12 Wochen wiederholen.
Sind Ihre Antikörper positiv, werden wir Sie zum erneuten Test
auf Toxoplasmose Ig M - Antikörpertiter bestellen.