Ernährungsberatung

Die orthomolekulare Medizin:

Die orthomolekulare Medizin ist die Erhaltung guter Gesundheit und die Behandlung von Krankheiten durch Veränderung der Konzentration von Substanzen im menschlichen Körper, die normalerweise im Körper vorhanden und für die Gesundheit erforderlich sind.
Diese Zeilen wurden 1968 im renommierten Wissenschaftsmagazin Science veröffentlicht, und Autor war kein geringerer als der zweifache Nobelpreisträger Linus Paulig (1901-1994). Er prägte die Orthomolekularmedizin wie kein anderer. Das Konzept beruht auf der Erkenntnis, dass kein Leberwesen in einer perfekten, für sein Überleben optimalen Umwelt lebt. Alle ungefähr 45 Nährstoffe, die der Mensch benötigt, müssen im Körper in der optimalen Zusammensetzung vorhanden sein. Der Zusammenhang mit der Ernährungslehre und Diätetik liegt daher nahe.
In unserer Zeit ist es vor allem die Sorge um den stetig sinkenden Gehalt an Mikronährstoffen in der Nahrung bei überwirtschafteten und ausgelaugten Böden. Jahrzehntelang wurde versucht, aus den Böden das letzte herauszuholen. Immer neue Ernterekorde bei künstlicher Überdüngung haben dazu geführt, dass der Nährstoff- und Mineralgehalt der Gemüse- und Obstsorten nur noch einen Bruchteil der in der Nachkriegswirtschaft gemessenen Werte entspricht. Hinzu kommt die Tatsache, dass das Europa nördlich der Alpen Jahrtausende lang unter einer dicken Eisschicht gelegen hat, deren Schmelze einen Großteil der Spurenelemente ausgeschwemmt hat. Der Ausspruch von der „Mangelversorgung trotz übervoller Teller“ hat vor diesem Hintergrund und der Tatsache, dass die meisten von uns Nahrung nicht mehr selbst kochen eine besondere Bedeutung erreicht.
Auch Sie haben sicher schon diese Behandlung angewandt, indem Sie eine Anämie mit Eisen Tabletten oder Wadenkrämpfe mit Magnesium behandelt haben. Neu an der orthomolekular Medizin ist die Tatsache, dass der Krankheitsvorbeugung und der Beseitigung noch unentdeckter, weil vom Körper kompensierter Mängel großer Wert beigemessen wird. Durch Forschungen der letzten Jahre hat sich auch das Spektrum der Therapiemöglichkeiten deutlich erweitert. Das besondere an der frauenspezifischen orthomolekularen Medizin ist die Tatsache, dass orthomolekulare Therapieprinzipien auf die besonderen Bedürfnisse des weiblichen Organismus zugeschnitten sind. Hier einige wenige Beispiele:

  • Haarausfall Ist der Haarausfall nicht die Wirkung der Androgene oder Östrogenmangel zurückzuführen hilft die Substitution von Omega-3-Fettsäuren, Gamma-Linolensäure, Biotin, L-Methionin sowie Eisen, wenn Sie eine Anämie haben, folglich Folsäure und Vitamin-A in entsprechenden Dosierung
  • Depigmentierungen Können Hinweis auf einen Kupfermangel sein
  • Geschwüre der Genitalschleimhaut Weisen – selbstverständlich bei Abklärung auch anderer Möglichkeiten – auf einen Riboflavinmangel hin.
  • Trockene Schleimhäute Können – außer, dass sie Folge eines Östrogenmangels sind – Hinweis auf einen Vitamin A – Mangels sein.
  • Altersflecke der Haut Lassen sich recht leicht durch direkte äußere Anwendung von Vitamin E beseitigen. Dafür nehmen sie eine Vitamin-E- Kapsel, stechen diese an und massieren deren Inhalt in die betroffene Stelle ein.
  • Infertilität Neuere Forschungen rücken auch die Kinderlosigkeit in die Nähe eines Mangels an Mikronähstoffen. Hierbei sollte jedoch immer auch an eine subklinische Glutenunverträglichkeit gedacht werden. Unbestritten in der Schulmedizin ist, dass bereits präkonzeptionell (vor dem Schwangerwerden eine in entsprechenden Dosis erfolgte Folsäue Gabe weniger Kinder mit Spina bifida (offener Rücken) entstehen lässt. Oft ist bei einer falschen Ernährung mit Vitalstoffmangel der komplizierter Vorgang der Fruchtbarkeit sichtlich gestürt. Ein Ausgleich lässt sich die Befruchtung fördern. Hierbei sollten Sie auch an Ihren Mann denken und seine Versorgung sichern.
  • Postoperative Wundheilung Nach Operationen heilen Wunden deutlich schneller und unkomplizierter, wenn neben den Vitaminen C und E auch Omega-3-Fettsäuren, Omega-6-Fettsäuren und Gamma-Linolensäure substituiert werden.
  • Schwangerschaft und Stillzeit Schon bei bestehendem Kinderwunsch sollten Sie Folsäure nehmen. Bei Wadenkrämpfen während der Schwangerschaft und bei leichter Überregbarkeit der Gebärmuskulatur ist Magnesium Mittel der Wahl. Letzteres ist übrigens auch gut geeignet, die häufig zu findende Obstipation (Stuhlverstopfung) in der Schwangerschaft zu beseitigen. Gönnen Sie sich einfach eine „Überdosis“ Magnesium. Alles, was im oberen Anteil des Dünndarms nicht aufgenommen wird, gelangt in den Dickdarm und wirkt über die Bindung vom Wasser an das Magnesium stuhlfördernd. Die Erkenntnisse der letzten Jahre rücken auch die Omega-3-Fettsäuren in das Feld der Erkenntnis in Ihren Wirkung auf die Verhinderung der Frühgeburtlichkeit, den Intelligenz-Quotient des ungeborenen Kindes sowie bei dessen Augenentwicklung. Meine Beobachtung aus dem klinischen Alltag bestätigt auch, dass eine Gabe vom gut zusammengesetzten Mischpräparates das Vorkommen von Entwicklungsstörungen der Kinder positiv beeinflusst. Auch in der Stillzeit, denn Stillen kann mit künstlichen Milch nur ansatzweise und niemals gleichwertig nachgemahnt werden ist eine extra Portion Vitamine für Sie und indirekt Ihr Kind sinnvoll. Unbedingt vermeiden sollten Sie „orthomolekulare Selbstmedikationen“, lassen Sie sich zuerst durch uns diesbezüglich beraten.
  • Zervikale Dysplasien (Pap III D. ggf. II W) Diese finden sich gehäuft bei einem Folsäuremangel (was übrigens auch Folge des Rauchens ist). Denken Sie daran durch eine ausgewogene Gabe der antioxidativ wirkenden Vitalstoffe für eine Anregung der Immunkraft zu sorgen.

Die Kosten der Vitalstoffgabe, da meistens als Nahrungsergänzung eingestuft, müssen Sie selbst tragen.