Vorsorge Plus

Chlamydien-Abstrich:

Die Unterleibsentzündung, die durch Chlamydien verursacht wird, gehört heute zu der am häufigsten sexuell übertragenen Erkrankung. Immerhin sind in Deutschland mehr als 1,1 Millionen Menschen davon betroffen. Im Alter von 20 bis 24 Jahren hat sich etwa jeder 10. Mann und eine von 12 Frauen mit diesen Keimen angesteckt. 90% der Infektionen verlaufen unbemerkt (beschwerdefrei). Bei den übrigen 10% sind die häufigsten Beschwerden bei der Frau Ausfluss, Brennen beim Wasserlassen, Druckgefühl in der Blase und Schmerzen beim Geschlechtsverkehr. Männer klagen ebenfalls über Brennen beim Wasserlassen und über glasigen bis milchigen Ausfluss aus der Harnröhre.

Schlimmer als die Beschwerden sind jedoch die möglichen Folgen: Chlamydien haften anfänglich an den Schleimhäuten und vermehren sich dort. Sie wandern in die Harnröhre, zur Gebärmutter und zu den Eileitern die mit der Zeit verkleben, falls keine rechtzeitige Behandlung erfolgt. Die Gefahr der Sterilität (Kinderlosigkeit) steigt damit um das Zehnfache. Bemerkt wird dies häufig aber erst, wenn nach der Ursache einer ungewollten Kinderlosigkeit geforscht wird. Das Problem geht weiter: Nach erfolgreicher Befruchtung und Schwangerschaft besteht eine Gefahr für das Neugeborene, es steckt sich bei der Geburt an. Dabei kommt es zur Bindehautentzündung und in 20% der Fälle auch zu Lungenentzündungen.
Alle Schwangeren - als Kassenleistung – werden auf Chlamydien untersucht.

Dringend erforderlich wäre jedoch eine gezielte Untersuchung von jungen Frauen im Alter von 15 bis 25 Jahren (und deren Partner), um gegebenenfalls rechtzeitig eine Behandlung einzuleiten.
Obwohl es eine durchaus sinnvolle vorbeugende Untersuchung ist, wird sie derzeit von den Krankenkassen nicht bezahlt. Die Patienten müssen die Kosten selber tragen.

Junge Frauen mit einem aktiven Sexualleben, die sich mit Chlamydien angesteckt haben, können unter Umständen bei rechtzeitigem Erkennen und einer medikamentösen Behandlung eine spätere Unfruchtbarkeit verhindern.